Leckortung bei Wasserschaden: Vorgehensweise zur Ursachenfindung

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Wasserschäden können enorme Kosten und Unannehmlichkeiten verursachen und verheerende Folgen für Gebäude haben. Eine schnelle und genaue Leckortung bei Wasserschäden ist daher entscheidend, um das Ausmaß des Schadens zu begrenzen und effiziente Reparaturen zu ermöglichen. 


Der Prozess der Leckortung bei Wasserschaden ist ein spezialisierter Bereich, in dem Betrosan führend ist. Erfahren Sie, wie man mit modernen Methoden und Techniken Lecks effizient orten kann, um die genaue Ursache und den Ort des Schadens schnell zu identifizieren.

Ermittlung der Feuchteverteilung: Machen Sie sich ein Bild vom Schadensausmaß

Zunächst ist es wichtig, das Ausmaß des Wasserschadens zu verstehen. Diese gibt Aufschluss darüber, wo sich die Feuchtigkeit ansammelt und hilft dabei, den Schaden räumlich einzugrenzen. 

Feuchtigkeit kann sich in Wänden, Decken und Böden ausbreiten und versteckte Schäden verursachen. Feuchtigkeitsmessgeräte messen die Feuchtigkeit in verschiedenen Materialien und helfen dabei, die Ausbreitung des Wasserschadens zu kartieren. 

Dies ermöglicht wiederum eine gezielte Vorgehensweise bei der Ursachenbehebung sowie bei späteren Trocknungsmaßnahmen und ermöglicht die Einsparung zusätzlicher Kosten und Vermeidung schwerwiegender Schäden am Gebäude. 

Zur Ermittlung der Feuchteverteilung gibt es verschiedene Methoden:

  • Widerstandsmessverfahren
  • Dielektrisches Verfahren
  • Mikrowellen-Verfahren 
  • Neutronenradiometrie

Widerstandsmessverfahren

Das Widerstandsmessverfahren ist eine effektive Methode zur Lokalisierung von Feuchtigkeit in verschiedenen Materialien. Bei diesem Verfahren werden Elektroden in das zu untersuchende Material eingeführt oder an dessen Oberfläche angelegt. 

Die Grundlage dieses Verfahrens beruht auf der Tatsache, dass die elektrische Leitfähigkeit von Materialien mit der Feuchtigkeit zunimmt. Das bedeutet, dass feuchte Bereiche einen geringeren elektrischen Widerstand aufweisen als trockene. 

Durch die Messung und Vergleichung der Widerstandswerte an verschiedenen Stellen können Feuchtigkeitsansammlungen präzise lokalisiert werden. Dieses Verfahren wird häufig eingesetzt, um Feuchtigkeit in Wänden, Decken oder Fußböden zu identifizieren und ist besonders nützlich bei der Suche nach versteckten Wasserlecks.

Dielektrisches Verfahren

Bei dieser Methode wird ein elektromagnetisches Feld erzeugt, das auf die zu untersuchende Fläche gerichtet ist. Die dielektrischen Eigenschaften eines Materials ändern sich mit dem Feuchtigkeitsgehalt; feuchte Bereiche haben andere dielektrische Konstanten als trockene. 

Spezialisierte Sensoren messen die Reaktion des Materials auf das elektromagnetische Feld, und diese Daten werden verwendet, um den Feuchtigkeitsgehalt zu bestimmen. Diese Methode ist besonders effektiv bei der Erkennung von Feuchtigkeit in Baumaterialien wie Beton und eignet sich hervorragend zur schnellen Überprüfung großer Flächen.

Mikrowellen-Verfahren

Das Mikrowellen-Verfahren ist eine fortschrittliche Technik zur Feuchtigkeitsmessung. Bei diesem Ansatz werden Mikrowellen durch das zu untersuchende Material gesendet. Die Absorption und Reflexion dieser Wellen ändert sich je nach Feuchtigkeitsgehalt des Materials. 

Feuchte Bereiche absorbieren mehr Mikrowellenenergie, was zu unterschiedlichen Signalstärken führt. Durch die Analyse dieser Signale können Feuchtigkeitsmuster erkannt und lokalisiert werden. Dieses Verfahren ist besonders nützlich für die Untersuchung von Strukturen wie Wänden oder Decken und bietet den Vorteil, dass es berührungslos und über größere Distanzen hinweg durchgeführt werden kann.

Neutronenradiometrie

Die Neutronenradiometrie ist ein hochspezialisiertes Verfahren zur Feuchtigkeitsmessung, das auf der Wechselwirkung von Neutronen mit Wasserstoffatomen basiert. Bei dieser Methode werden schnelle Neutronen in das zu untersuchende Material eingestrahlt. 

Wenn diese Neutronen mit den Wasserstoffatomen im Wasser kollidieren, werden sie verlangsamt. Spezielle Detektoren messen die Anzahl der verlangsamten Neutronen, und diese Daten werden verwendet, um den Feuchtigkeitsgehalt zu bestimmen. 

Dieses Verfahren ist besonders effektiv bei der Messung von Feuchtigkeit in großen und dichten Materialien wie Beton und Erde. Es bietet den Vorteil, dass es tief in das Material eindringen kann und somit auch tiefliegende Feuchtigkeitsquellen aufspüren kann.

Die 5 gängigsten Verfahren zur Leckortung bei Wasserschaden

Sobald die Feuchteverteilung geklärt ist, erfolgt die eigentliche Leckortung. Auch hierfür gibt es verschiedene Methoden, die sich von Anwendungsfall zu Anwendungsfall unterscheiden.

Hierbei lassen sich die Verfahren unterteilen in:

  • visuelle Technik
  • akustische Technik
  • Spürgastechnik 
  • Infrarotortung
  • Kanal-TV


1. Visuelles Verfahren

Visuelle Inspektionen sind der erste Schritt bei der Leckortung. Denn in manchen Fällen können Informationen zum Leck schon mit bloßem Auge gewonnen werden. 

✔️ Sichtprüfung: Suche nach offensichtlichen Anzeichen wie Wasserflecken, Schimmel oder Verfärbungen.

✔️ Endoskopische Untersuchung: Einsatz von kleinen Kameras zur Untersuchung schwer zugänglicher Bereiche.

Die gewonnenen Eindrücke können im Anschluss mittels verschiedener Kriterien interpretiert werden, etwa anhand der Informationen zum Objekt, zum Ausmaß sowie Art des Wasserschadens.

2. Akustische Verfahren

Akustische Methoden nutzen den Klang, um Lecks zu identifizieren. Hier wird mit einem Stethoskop gearbeitet. Dieses Gerät nimmt eine Frequenzanalyse vor und kann Störgeräusche aus wasserführenden Leitungen filtern.

Dabei werden die Fließ- und Ausströmungsgeräusche untersucht und die Wechselwirkung dieser anhand einer bestimmten Software analysiert (Korrelationsanalyse).

✔️ Elektroakustische Detektoren: Das rein akustische Verfahren mit einem Stethoskop kann durch moderne elektroakustische Geräte erweitert werden, die die Geräusche von Wasserlecks verstärken.

✔️ Geophone: Die Sensoren zeichnen die Vibrationen im Boden auf. Hierbei werden die Leckagegeräusche durch den Einsatz eines speziellen Kontaktmikrofons verstärkt. Da dieses sehr empfindlich ist, ermöglicht es die präzise Ortung der Leckstelle sowie die Filterung von Störgeräuschen.

Da die Frequenzanalyse allgemein nur bei druckführenden Leitungssystemen eingesetzt wird, eignet sich das elektroakustische Verfahren besonders gut für Wasser- und Heizungsleitungen.

3. Spür-/Tracergas-Verfahren

Die Spürgastechnik ist eine effektive Methode, insbesondere bei versteckten Leckagen.

✔️  Einsatz von harmlosen Gasen: Die Spezialgase werden in das Rohrsystem eingeleitet und entweichen an der Leckstelle.

✔️  Gasdetektoren: Spezielle Ortungsgeräte erfassen das Gas und lokalisieren so das Leck.

Die Methode der Leckortung mit Spür- bzw. Tracergas ist primär für geschlossene Systeme wie Klimaanlagen oder Heizungssysteme in Gebäuden geeignet. Wichtig bei diesem Verfahren ist, dass die entsprechenden Leitungssysteme leer sind, da sich das Gas nicht mit Wasser mischen kann.

✔️  Rauchgas-Verfahren in offenen Systemen:

Die Methode zur Leckageortung mit Rauchgas eignet sich vorwiegend für offene Systeme wie  Lüftungs- und Abwassersysteme oder zur Leckortung am Flachdach.

Der Rauch wird in das System eingeführt (z. B. unter die Dachhaut) und tritt sichtbar an der undichten Stelle aus. Für diese Technik muss es möglichst windstill und trocken sein. Der Erfolg dieser Methode ist also vom Wetter abhängig.

4. Infrarot-Ortung/Thermografie

Die Infrarot-Ortung ist bei etwas größeren Lecks geeignet, da kleinste Leckstellen durch sie nicht erkannt werden. 

✔️ Thermografiekameras: Diese speziellen Infrarotkameras erfassen unterschiedliche Wärmebilder, die auf Feuchtigkeitsansammlungen hinweisen können. Somit kann das Leck ausfindig gemacht werden.

Am häufigsten wird dieses Verfahren bei Warmwasserleitungen eingesetzt.

5. Kanal-TV

Kanalinspektionen sind für die innere, visuelle Überprüfung von Abwasserleitungen, Rohren und Kanälen essenziell.

✔️  Roboter-Kamerasysteme: Diese Systeme liefern Live-Bilder aus dem Inneren von Rohren und Kanälen. Hierfür wird ein Endoskop eingesetzt, das mit speziellen Sensoren zur Erkennung von Schäden und Lecks ausgestattet ist.

Die Rohr- oder Kanalinspektion erfolgt in 3 Schritten:

1. Inspektion

Zur Ermittlung des Zustands des Kanalsystems werden Echtzeitbilder auf einen Monitor übertragen. So verschafft man sich einen ersten Eindruck über das Innere eines Rohrs.

2. Leckageortung

Moderne Endoskope verfügen über spezielle Sensoren am Kamerakopf, mit denen ein Leck geortet werden kann. 

3. Sperrblasen-Setzung

Sollte man kein Leck erkennen, werden sogenannte Sperrblasen ins Rohr eingesetzt und das Rohr anschließend bis zur Blase befüllt. Sollte Wasser austreten, kann man den Wasserverlust prüfen und das Leck damit ausfindig machen.

4 Typische Leckquellen: Effektive Strategien zur Leckortung in kritischen Bereichen

Manche Ursachen sind weitaus komplexer als andere. So ist etwa beim Auslaufen der Spül- oder Waschmaschine die Ursache schnell gefunden. Bei Schäden an Wasserleitungen im Fußboden, Decken- oder Wandbereich ist es hingegen nicht so einfach.


Wir geben Ihnen einen Überblick über die häufigsten Einsatzbereiche aus der Praxis für eine Leckortung bei Wasserschaden.

1. Leck in Wasserleitung

Ein erster Anhaltspunkt für die Leckortung beim Wasserschaden sind Wasserleitungen. 

Häufig sind kleinere Lecks schwer zu erkennen und verlieren stetig unbemerkt Wasser. Besonders bei verborgenen Wasserleitungen kann die Ortung komplex und aufwendig sein.

✔️  Untersuchung von Rohrverbindungen: Besondere Aufmerksamkeit gilt den Stellen, wo Rohre verbunden sind.

✔️  Drucktests: Ein Druckabfall im System kann auf ein Leck hinweisen.

2. Rohrbruch

Rohrbrüche sind oft dramatisch und erfordern sofortiges Eingreifen.

✔️ Einsatz von Bodenmikrofonen: Zum Aufspüren des Geräusches von ausströmendem Wasser.

✔️ Feuchtigkeitsmessung in umliegenden Bereichen: Zur Bestimmung des Schadensumfangs.

Wenn ein Rohrbruch erkannt wird, ist der entstandene Schaden bereits größer. Umso wichtiger ist hierbei die Leckortung und sofortige Ursachenbehebung.

3. Flachdach

Flachdächer sind besonders anfällig für Lecks und Risse. Wenn stehendes Wasser über einen längeren Zeitraum nicht abfließen kann, wie es etwa bei Schrägdächern der Fall ist, kann es über die Dachstruktur leicht eindringen und zu einem Wasserschaden führen. 

Doch können Undichtigkeiten bei Flachdächern schwer zu finden sein. Deshalb sind hier folgende Verfahren empfehlenswert:

✔️ Einsatz von Tracergas: Um undichte Stellen aufzudecken.

✔️ Feuchtigkeitsmessung unter der Dachhaut: Zur Präzisierung der Leckagestelle.

4. Geschlossene Systeme

Geschlossene Leitungssysteme wie Heizungs- oder Klimaanlagen können im Falle eines Lecks besonders lästige Folgeschäden mit sich bringen.

Zum einen wird mit drei Risikofaktoren gearbeitet:

  • Wärmezufuhr
  • Zuführung von Brennstoff bei der Heizungsanlage
  • Austritt von Kühlmittel bei der Klimaanlage

Zum anderen kann die ineffiziente Funktion der Systeme die Betriebskosten in die Höhe schnellen lassen und der Umwelt schaden.

Eine präzise und zügige Leckortung ist hier umso wichtiger:

✔️ Hydrostatische Tests: Prüfung unter Druck, um Undichtigkeiten zu finden.

✔️ Spürgastechnik: Insbesondere bei schwer zugänglichen Leitungen effektiv.

Betrosan ist Ihr kompetenter Partner für die Leckortung bei Wasserschaden 

Falls Sie ein Leck bei sich zu Hause vermuten oder Anzeichen für einen Wasserschaden bemerken, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Denn eine frühzeitige Erkennung und professionelle Leckortung spart Zeit und Kosten und vermeidet langfristige Schäden an Ihrem Eigentum.

Wir sind langjährige Experten in der Leckortung, Wasserschadensanierung sowie Gebäudetrocknung in Berlin und Brandenburg und stehen Ihnen mit modernster Technik und Expertise zur Seite.

Melden Sie uns Ihr Problem direkt telefonisch unter 030 / 923 713 713
oder über unser Kontaktformular.

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